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Wie denkst du über KI?

Sogenannte „Künstliche Intelligenz“ (KI) beschreibt IT-gestützte Modelle und Prozesse, die als intelligent verstanden werden. Oder vereinfacht gesagt: menschliche Intelligenz soll technisch übertragen werden. Der Computer soll lernen, sprechen, analytisch denken und entscheiden können. Seit knapp zwei Jahrzehnten hat sich der Einsatz von KI in unserem Leben vermehrt: z.B. bei Überwachung, Spielen, Übersetzungen und bei Analysen. Angetrieben von mehr und günstig verfügbarer Computerleistung sowie immer mehr „Big Data“, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten KI einzusetzen. In vielen Fällen erleichtern solche Anwendung das tägliche Leben. 

Wenn also menschliche Intelligenz auf Computer übertragen werden soll, dann stellt sich mir die Frage „Was ist menschliche Intelligenz?“ 

In vielen Fällen glauben wir zu wissen, was gut oder schlecht, was richtig oder falsch ist.
Die meisten Raucher wissen, dass Rauchen ungesund ist, und dennoch rauchen sie. Wie würde eine KI entscheiden? Welche Regeln schreiben Programmierer in so einem Fall in den Quellcode? Werden Raucher digital geächtet oder vor sich selbst geschützt? Steht das individuelle Recht – auch das sich selbst zu schaden - über einer vermeintlich rationalen Entscheidung? Welche Auswirkungen hätte das für unseren Alltag?

Oder nehmen wir das Beispiel Kaugummi: Die Kultkaumasse verursacht ausgespuckt und platt getreten enorme finanzielle Schäden bei Firmen und Kommunen. Zahlreiche Vögel und Kleintiere kommen zu Tode, wenn die klebrige Masse ihre Mägen verstopft. Inzwischen werden als Inhaltsstoffe Kunststoffweichmacher beigemischt, sodass es ein besseres Kaugefühl ergibt - Kunststoffbestandteile! 

Die menschliche Intelligenz entscheidet sich in diesem Fall auf der Unternehmerseite für ein umwelt-, natur- und gesundheitsschädliches Produkt, um Geld zu verdienen. Die menschliche Intelligenz auf der Konsumentenseite (wissentlich oder nicht) entscheidet sich für temporären Kaugenuss mit frischem Atmen und damit auf nachhaltige, negative Auswirkungen von Schadstoffen auf den eigenen Körper (Quelle: Schadstoffe im Menschen. Studie der MU Wien). Das achtlose Ausspucken abgekauter Atemerfrischer macht uns in den meisten Fällen nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Wie würde eine KI entscheiden?

Keine einfache Diskussion und bisher haben wir lediglich über kleine Alltagssünden gesprochen. 

Klimawandel, Vermüllung der Meere, Verklappung von Atommüll, Hungersnöte, Kindersterblichkeit und Kriege. Alles möglich oder zumindest zugelassen durch die menschliche Intelligenz. 

Ich habe mich oft gefragt, wie eine intelligente Spezies über uns urteilen würde, wenn sie nicht von uns programmiert wurde, sondern von heute auf morgen auf unsere Welt blickt. Würde sie nachvollziehen können, was wir tun, oder würde sie den Notaus-Schalter drücken? 

KI kann auch in Zukunft dazu beitragen, dass es uns besser geht. Sie wird allerdings in ihrer Entwicklung genau beobachtet werden müssen. Nicht, weil KI schlecht ist, sondern, weil sie auf menschliche Intelligenz aufbaut.

Ich hoffe, dass einem künstlichen Bewusstsein auch solche Dinge wie Empathie, Liebe, Geborgenheit, Vertrauen, Zuversicht, Freundschaft, Verantwortungsbewusstsein und Nächstenliebe als Parameter mitgegeben werden. Auch, wenn die oben genannten Beispiele zeigen, dass auch diese Faktoren nicht davor schützen, dass einiges schiefläuft.

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